Kottenheim. Bernd Moog aus Kottenheim ist ein Mann, der die Natur über alles liebt. Vor allen Dingen eine saubere Natur, damit man mit Ruhe und Muße die vom Herrgott geschenkten Schönheiten bewundern kann, das Zwitschern der Vögel hoch oben auf dem Winnfeld vernimmt, oder aber Möglichkeiten zum Nisten und Brüten bietet. Alles, was dort „kreucht und fleucht“, betreut er mit ganzjähriger Fütterung. „Mein Winterfutter bekomme ich von der Ochtendunger Korbsmühle. Pro Jahr verfüttere ich meistens sechs Zentner davon“, so der 76-jährige Bundespolizist, Diensthundeführer und heutige Pensionär zu „Blick aktuell“. Und das ist nicht alles zum Füttern. Dazu kommen noch Haferflocken, Nüsse und Meisenknödel. Dieses ganze Futter bezahlt der Mann mit viel Bezug zur Natur natürlich aus eigener Tasche.
Die Fütterung im Distrikt Winnfeld hatte Moog einst von Franz Wissen übernommen.
„Mir geht das Herz auf, wenn ich sehe, wie vielen Vogelarten wir so hauptsächlich über den Winter helfen“, weiß Bernd Moog zu berichten. Die Namen hat seine Ehefrau Christel, die ihn oft zur Fütterung begleitet, akribisch genau aufgeschrieben. Kleiber, Tannenmeisen, Kohlmeisen, Blaumeisen, Sumpfmeisen, Grünfinken, Goldammer, Rotkehlchen, Buchfinken, Amseln oder Buntspechte sind vielfach dabei. Seltener sieht man die Schwanzmeise, Weidenmeise, die Haubenmeise, den Kernbeißer oder die Heckenbraunelle. Auf den Wiesen „in der Trumm“ hat der Kottenheimer acht Nistkästen installiert, die er ebenfalls betreut, wo er nach dem Rechten schaut und die er im Februar säubert. „Manches Mal liegen Siebenschläfer in ihren moosigen Bettchen darin. Die gehen aber später selbst wieder freiwillig raus“, so Moog.
Der Allroundman hat aber noch weitere ehrenamtliche Aufgaben.
Er hält die Bunnefix-Hütte, die Kompressor-Hütte und die Winnfeld-Hütte durch oftmalige Inspektionen in Schuss. „Die Traumpfad-Wanderer sollen doch einen guten Eindruck gewinnen“, freut sich Moog. Irgendwann verirrte sich ein Wildfasanenpaar auf seine Wiese. Seit er dieses mit Mais fütterte, kommen die Hühner und Hähne zuhauf. „Die fliegen oft bis zum Nachbarort Thür – ich freue mich, dass ich sie durch den Winter gebracht habe“, verriet der Pensionär, dem auch sein Areal auf der Streuobstwiese im „Kotteme Lüh“ Spaß macht. „Dort ernten wir im Herbst Apfelsorten wie Winterrabaue, Boskoop, Rote Sternreinette, oder Goldreinette.“
Da einige der alten Bäume morsch waren, hat Bern Moog mit Ehefrau Christel junge Apfelbäume in dem Distrikt gepflanzt. Und die gilt es, wöchentlich zu wässern. Morgens sagt der engagierte Kottenheimer immer: „Es gibt heute viel zu tun – also packen wir’s an“. Das hält fit und gesund. Denn wie heißt es doch so schön: „Wer rastet der rostet.“
In viele Vereinen seines Heimatortes war Moog Mitglied: lange Jahre im Kegelclub, 42 Jahre in der Feuerwehr, 60 Jahre im TuS Fortuna Kottenheim, 60 Jahre in der KKG oder im Männergesangverein. Und seit 15 Jahren ist er Mitglied des Ortsgemeinderats. Ein Mann wie aus dem Bilderbuch des Ehrenamts. BS
Bericht und Fotos von mit freundlicher Genehmigung von Bernd Schmitz
Veröffentlichung im Blick Aktuell vom 02.03.2018