Montebauer´sch Kompressorhaus wurde wieder auf Vordermann gebracht
Heute stellen wir unseren Lesern wieder eine „Persönlichkeit“ mit viel Idealismus vor.
Den in Ettringen geborenen und in Kottenheim wohnenden, Helmut Wingender, der mithalf, der Nachwelt ein kleines Stückchen Layergeschichte zu erhalten.
„In den 50 Jahren wurde nämlich das Kompressorhaus oberhalb des Winnfeldes errichtet. Hier schaffte man die Möglichkeit, Druckluft zu erzeugen, die dann über Leitungen zu den Gruben der Gebrüder Montebauer geführt wurde. Das war für die dort arbeitenden Steinhauer eine immense Erleichterung. So konnten die Drucklufthämmer in Betrieb genommen werden“, erinnerten sich die Kottenheimer Steinhauer Erich Pickel und Alois Schneider, zwei von über 100 Steinhauer auf dem Winnfeld. Nun, das war einmal und ist Geschichte.
Ein Beispiel von gemeinsamem Engagement |
Im Kompressorhaus nagte der Zahn der Zeit Doch das Kompressorhaus in einer Kurve der Chausse zwischen Ettringen und Kottenheim Helmut Wingender: „Es hat mir so richtig Spass gemacht“ stand dort wie ein Zeugnis der Vergangenheit. Nur, wie das so ist, der Zahn der Zeit nagte an dem kleinen Bauwerk und es drohte zu verfallen.
Aber an diesem, seinem Standort ist auch der Eingang zum Winnfeld, oder wie man in Ettringen sagt „Off Winnlöft“. Außerdem führt dort der Vulkanwanderweg vorbei und viele Kletterer die seit Jahren die schroffen Hänge der Basaltgruben auf diesem Areal erklimmen, starten vom dortigen Parkplatz. Da kam Helmut Wingender aus Kottenheim in´s Spiel. Für den 63-jährigen engagierten Mann stand fest: „Das kann man nicht so lassen, hier müssen wir etwas tun, um es der Nachwelt zu erhalten“. Also Ärmel hoch und angepackt.
Dank an Helmut Wingender vom Kottenheimer Ortschef Thomas Braunstein |
„Zunächst habe ich den Innenputz erneuert und renoviert. Den Außenputz wesentlich verbessert, die ganze äußere Dachkonstruktion mit Holzschutzlasur gestrichen“, so Wingender, der als große Hilfe den Syrier Hassan Salman dabei hatte, der ihm kräftig zur Hand ging. Des Weiteren schnitt Helmut Wingender, der auch als Flüchtlingspate aktiv ist, die Büsche rund um das kleine Bauwerk zurück, sodass es nun freistehend zu sehen ist. Dazu kam der Außenanstrich und diverse Details, wie das Holzrelief „Kompressorhaus“.
Was noch für das nächste Jahr geplant, ist der Innenanstrich, und die Lasierung der mittlerweile eingebauten Sitzgruppe für Wanderfreunde, die „off de Lay“ Rast machen möchten. Da wo ehemals der Kompressor montiert war, steht nun der hölzerne Tisch.
Die Renovierungsarbeiten sind weitestgehend abgeschlossen. Jetzt nun konnte Helmut Wingender nach getaner Arbeit das Werk vorstellen. Dazu waren Kottenheims Ortschef, Thomas Braunstein und seine erste Beigeordnete, Gaby Schmitz, zum Kompressorhaus gekommen. Und man war voll des Lobes. „Wir sehen hier ein Beispiel von bürgerlichem Engagement. Vor einem guten Jahr habe ich mit Helmut Wingender darüber gesprochen, und er der ehemalige Verwaltungsangestellte beim Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung, sagte sofort, dass er sich da, an diesem Kompressorhaus, das schon einmal grundsaniert worden war, engagieren möchte. Und er, setzte sich überall dort ein, wo es von Nöten war, ob außen oder auch innen“, so der Ortsbürgermeister, der es ebenso toll fand, das auch Hassan Salman sich so engagiert hatte. „Der Syrer, der seit November 2015 in Deutschland lebt zu „Blick aktuell“: „Die Menschen hier sind alle so nett, da möchte ich etwas „zurückgeben“. Für Braunstein ein klassisches Beispiel dafür die Menschen an die Hand zu nehmen, und sie hier zu integrieren. „Überhaupt ohne ehrenamtliches Engagement wäre dieses Vorhaben, bei dem über 300 Stunden Arbeit anfielen, nicht zu stemmen gewesen, wenn die Ortsgemeinde das hätte tragen müssen hätte dies unser Budget gesprengt“ so Braunstein. Und seine Beigeordnete, Gaby Schmitz fügte hinzu: „Hier ist etwas bewundernswertes geleistet worden, dafür meine Hochachtung“.
Auch im Inneren wurde einiges bewirkt. Hier muss noch lasiert werden |
Der fleißige Ehrenämtler, Helmut Wingender, brachte es auf den Punkt: „Esch sain en Ettringer Jung, un wonnen en Kottem. Off em Winnfeld han Ettringer un Kotteme jeschafft. Also wor et für mesch kloor: Doh moßde anpacke“. Und das hat er auch vorbildlich getan. Der Heimat liebende Wahl-Kottenheimer hat natürlich auch einige Hobby´s zur Entspannung vorzuweisen. So musizierte er viele Jahre in der renommierten Blaskapelle Ettringen, liebt gute Literatur, Klassische Musik und das Wandern in heimatlichen Gefilden. Jetzt verriet er unserer Zeitung: „Ich bin auf den Hund gekommen“. Denn er und Ehefrau Gabriele freuen über ihren Familienzuwachs, der Golden Retriever Hündin „Emmy“.
Alle Fotos und Artikel von Bernd Schmitz
12 Blick aktuell - Vordereifel Nr. 33/2016; Kottenheim